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Stadtentwicklung

1. Hintergrund

2. 1703 - 1725 Der erste Spatenstich bis zum Tode Peter I.

3. 1725-1801 Ausbau und Konsolidierung
Vom Tode Peter I. bis zum Regierungsantritt Alexander I.

4. 1801 - 1917
Die Vollendung der imperialen Hauptstadt und gesellschaftlicher Wandel


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Nach dem Tode des Stadtgründers wurde seine Frau Katharina I. die neue Herrscherin Rußlands, die aber bereits 1727 verstarb. Ihr folgte ein Enkel Peter I. als Peter II. mit erst zwölf Jahren auf den Zarenthron. Er stand unter dem Einfluß der Adelsfamilie der Dolgoruki, deren Mitglieder ihn wohl auch veranlaßt haben, den Sitz der Hauptstadt wieder nach Moskau zu verlegen. Aber auch seine Regierungszeit währte nur kurz, bereits 1730 starb Peter II. Damit erlosch die männliche Linie der Romanows.

Neue Impulse zur Entwicklung von St. Petersburg konnte erst die Zarin Anna (1730-1740) geben, eine Nichte von Peter I. Sie verlegte die Hauptstadt wieder von Moskau an die Newa und berief 1737 eine "Kommission für die ordentliche Entwicklung der Stadt St. Petersburg" ins Leben. Nach großen Feuersbrünsten in den Jahren 1736 und 1737 in den unsystematisch gewachsenen Vierteln um die Werft und den Winterpalast, war die Gelegenheit günstig, die verpaßte Konzeptionsarbeit zumindest auf dieser Seite nachzuholen.


Schon nach wenigen Monaten stellte die Kommission ein räumliches Gliederungskonzept für die Große Seite vor. (Ursprünglich hieß das Viertel um die Werft Admiralitäts-Seite. Später verschmolz sie mit der Moskauer-Seite, das waren die Viertel jenseits der Fontanka, zur Großen-Seite).

Es war wohl ein glücklicher Zufall, daß Peter I. die Werft etwa im Mittelpunkt der halbkreisförmigen Wasserläufe von Moika, Gribojedowa und Fontanka angelegt hatte. Drei fächerförmig verlaufende Achsen, deren Ursprung der Turm der Admiralität ist, teilen diese Bögen und schaffen ein ausgewogenes Flächenkonzept. Zudem ermöglicht diese Anlage eine leichte Orientierung in der Stadt, da dieses Fächerkonzept so angelegt ist, daß von allen drei Strahlen der Turm der Admiralität sichtbar ist.
Der Turm der Admiralität nach dem Umbau durch den Architekten Sacharow
(1806-20)

Unter der Herrschaft von Elisabeth (1741-1761), einer Tochter Peter I, kam weiter Bewegung in die Entwicklung von St. Petersburg. Zur herausragenden Figur avancierte der Architekt Rastrelli, der Meister des Russischen Barock. Von Elisabeth wurde er zum Oberarchitekten ernannt und in den Grafenstand erhoben. Sein Werk bedeutete eine völlige Abkehr von der holländisch, protestantischen Nüchternheit, die die Vorstellungswelt Peters I. prägten und ihren Ausdruck in den eher schlichten Formen des Sommerpalastes und der Peter-Paul-Kathedrale fanden.

"Azurne Mauern in einem Schwarm weißer Säulen", beschrieb Andrej Belyj in seinem Roman Petersburg von 1905 den Stil Rastrellis, der sich durch eine neue Monumentalität und eine formenreiche Fassadengestaltung auszeichnet. Der Winterpalast (dessen Fassade ursprünglich blau war), das Smolnyj-Kloster, der Katharinenpalast in Zarskoe Selo, der große Palast in Peterhof und die Palais der Fürsten Woronzow und Stroganow sind seine noch heute beeindruckenden Hinterlassenschaften. Rastrelli entsprach in seiner Architektur dem fürstlichen Selbstverständlich des Rokoko mit seiner Orientierung an Luxus und Größe. Durch ihn entstand das Bild vom "Venedig des Nordens".
Winterpalast

Die Vision des Stadtgründers von einer neuen Hauptstadt aus Stein wurde aber erst unter Katharina II. (die Große, Regierungszeit 1762-1796) Wirklichkeit. Der Anteil steinerner Gebäude nahm deutlich zu, nicht zuletzt aufgrund eines Bauverbotes für Holzhäuser. Bereits im ersten Regierungsjahr reorganisierte die Zarin die Baukommission als zentrale Kontroll- und Empfehlungsinstanz für alle öffentlichen Bauvorhaben. Mit der neuen Rolle der Baukommission war auch das Ende des Star-Architekten Rastrelli eingeläutet worden, unter Katharina II. vollzog sich der Wechsel vom Barock zum Klassizismus.

Das Kutusow-Ufer am Sommergarten

Katharina II. gab zahlreiche Projekte in Auftrag, wie die Kunstakademie, die Akademie der Wissenschaften oder das Gostinyj Dwor am Newskij. Für das Stadtbild besondes bedeutsam ist die geschlossene Bebauung des Schloßufers vom Winterpalast bis zum Sommergarten und die Einfassung der Newa-Ufer in Granit durch den Architekten Jurij Veldten. Katharinas großer Verdienst liegt darin, zahlreiche Lücken in dem bis dahin nur in Fragmenten vorhandenem Zentrum zu schließen und St. Petersburg als Kapitale einer Großmacht sichtbar werden zu lassen.


1. Hintergrund

2. 1703 - 1725 Der erste Spatenstich bis zum Tode Peter I.

3. 1725-1801 Ausbau und Konsolidierung
Vom Tode Peter I. bis zum Regierungsantritt Alexander I.

4. 1801 - 1917
Die Vollendung der imperialen Hauptstadt und gesellschaftlicher Wandel

© Gaasterland-Verlag 2004

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